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In der Familienchronik von Rudolf Schnidrig ist es unter dem Namen «Das Haus auf dem Platz» aufgeführt. Es stammt aus dem Jahr 1610 und ist damit eines der ältesten Gebäude Grächens. Im letzten Jahrhundert erhielt es grössere Fenster und Balkone und die Wohnungen wurden den heutigen Anforderungen angepasst. Im Erdgeschoss befand sich bis zu Beginn des 20. Jh. ein kleiner Krämerladen. Deshalb bezeichnete man es auch als «Ds Chreemisch Hüs» (des Krämers Haus). Zwischen 1842 und 1885 holte Agatha Fux einmal pro Woche in einem Rückenkorb in Visp die benötigten Waren wie Zucker, Kaffee, Gewürze und Tabak und verkaufte diese «Kolonialwaren» hier. Die kräftige Frau vermochte bis zu 30 kg schwere Lasten vom  Tal herauf zu tragen. Um 1960 eröffnete die Familie Werner Williner in dieser Räumlichkeit ein Lebensmittelgeschäft und später eine Metzgerei.

Wie in allen Walliser Bauernhäusern aus dieser Zeit, befanden sich auch hier im südlichen Gebäudeteil auf jeder Etage eine Stube und eine Kammer, im Norden die Küche mit einer offenen Feuerstelle und oft noch ein kleiner Vorratsraum. Die Stube beanspruchte etwa zwei Drittel der Fläche des südlichen Gebäudeteils, die Kammer den Rest. Die Stube war ein Mehrzweckraum, der Ess- und Aufenthaltsort der Familie und das Schlafzimmer der Eltern. Häufig diente sie jedoch auch als Arbeitsplatz für verschiedenste Tätigkeiten. Der Bauer nutzte sie im Winter als Werkraum, wo er Körbe flocht oder Werkzeuge reparierte. Die Hausfrau arbeitete hier am Spinnrad oder am Webstuhl («Stierla») und strickte, nähte oder flickte Kleider. Kam der Schuster auf die Stör, war er ebenfalls in der Stube tätig. Die Kammer diente ausschliesslich als Schlafraum für die Kinder.



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